Donnerstag, 17. November 2011

HeroQuest-Kampagne, Session 4

Die drei Heroen strawanzen am großen Marktplatz von Midgard herum. Es herrscht eine friedvolle Stimmung; Kinder spielen fangen, Mägde tragen ihre Einkäufe in Flechtkörben, Hunde kratzen sich die Flöhe vom Fell, ein südländischer Händler bietet lautstark Wassermelonen feil. Plötzlich bildet sich eine Gasse in der Menschenmenge, drei wichtige Personen kommen auf die Heroen zu. Es handelt sich um Karlen, einen der drei persönlichen Zauberer des Kaisers, Kenaron, den Oberst der Leibgarde des Kaisers, und Sir Ragnar, den die Heroen unlängst aus den Klauen der Orks gerettet haben.

Die drei Männer stellen sich den Heroen vor und plaudern etwas mit ihnen.

Kenaron, ein wackerer Krieger in repräsentativer Elitegardenrüstung, weist die Heroen auf die friedvolle Stimmung am Markt hin und schließt, das die gewöhnlichen Leute nicht ahnen, in welcher Gefahr sie schweben. Das Kaiserreich hat eine lange Periode des relativen Friedens hinter sich, nun ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis Morcar mit seinen Horden eine große Invasion starten wird. Die Zeichen dafür sind, wie die Heroen bei der kaiserlichen Stabsbesprechung früher an diesem Tage sehen konnten, überdeutlich.

Sir Ragnar ist zwar noch auf einen Gehstock gestützt und von der brutalen Gefangenschaft gezeichnet, gewinnt jedoch deutlich wieder an Kraft. Er dankt den Heroen erneut für seine Rettung und teilt ihnen mit, dass sie ihm jederzeit willkommen sind.

Der Zauberer Karlen ist gekleidet in eine prächtige rote Brokatrobe mit goldenen Stickereien. Er fragt, ob die Heroen schon einmal von dem legendären Zauberer Mentor gehört haben, und fragt sich, warum er wohl gerade jetzt in den Stunden der Not nichts von sich hören lässt. Er ist sich jedoch sicher, dass Mentor nicht untätig ist, schließlich ist er der Besitzer des Folianten Loretome, dem Buch, in dem über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geschrieben steht. Mentor ist das einzige Lebewesen, vielleicht auch die einzige Macht der Welt, die fähig ist, in Loretome zu lesen und seine Geheimnisse zu ergründen. In einem persönlichen Gespräch teilt Karlen dann noch Morgul mit, dass er großen Ehrgeiz in ihm sieht, und dass er ihn auf ein persönliches Gespräch in sein Turmzimmer im Kaiserpalast einlädt.

Die Heroen fragen, ob es weitere Aufgaben für sie zu erledigen gibt. Karlen erzählt, dass einst ein Zauberer namens Melar in Midgard lebte. Dies war zu der Zeit, als auch noch Mentor ständig in der Hauptstadt weilte. Melar trug stets ein magisches Amulett bei sich, das er selbst erschaffen hatte, und das ihm außergewöhnliche Weisheit verliehen habe. Nach langer Zeit als magischer Berater der Stammeshäuptlinge der Menschen wurde er zunehmend paranoid, verließ die Stadt, ging in die Einsiedelei und errichtete sich einen Turm in einem verlassenen Landstrich. Es wird gemunkelt, er habe sich in seinem selbstgewählten Exil der Chaos-Magie und der Nekromantie verschrieben. Viele Abenteurer sind schon ausgezogen, um Melars Turm zu finden, doch niemand ist lebend zurückgekehrt.

Diese Aussichten veranlassen die Heroen natürlich, unverzüglich zu Melars Turm aufzubrechen. Dort angekommen müssen sie feststellen, dass vom Turm so gut wie nichts mehr steht, allerdings gibt es da immer noch einen Abgang in ein Labyrinth unter dem Turm.

Die Heroen erkunden das Labyrinth und finden dort einige Untote vor (kämpfende Skelette, streunende Leichen und wandelndes Klopapier), derer sie sich erwehren. Sie finden Melars Schreibtisch mit Aufzeichnungen, aus denen zu entnehmen ist, dass Melar an einem alchemischen Trank zur Untotenerhebung geforscht hat. Sein Ziel war, an der Spitze einer Untotenarmee die Menschenreiche einzunehmen. In einem weiteren Raum findet Alf eine sehr lebensecht wirkende Steinstatue eines Menschenkörpers mit Hundekopf, in der rechten Hand eine Peitsche, in der linken Hand ein flammendes Schwert. Nachdem Alf die Statue passiert hat, erwacht sie zum Leben und dankt ihm, dass er den auf ihr liegenden Bann gebrochen hat. Die Statue will Alf deshalb nun dienen. Nachdem Alf der Statue jedoch einen Befehl erteilt hat, überlegt es sich der Gargoyle anders und attackiert Alf. Er ist ein starker Gegner, kann jedoch von einem von Morgul beschworenen Luftgeist in kleine Steinchen zerkleinert werden. Schließlich gelangen die Heroen in den letzten Raum und finden dort eine Bibliothek vor, zusammen mit mehreren Untoten, unter anderem ein Zombie, der ein Amulett trägt, das genau Karlens Beschreibung von Melars Amulett entspricht. Offenbar haben die Alchemieversuche eine etwas andere Wirkung gezeigt, als Melar sich das vorgestellt hatte. Die Heroen schicken alle Untote zurück zu den Toten und nehmen das Amulett und die Bücher der Bibliothek an sich. Die Bibliothek enthält Werke über Nekromantie und magische Geistespotentialerweiterung.

Das Zauber-Amulett wird Carnivorix umgehängt, der danach doppelt so intelligent ist wie zuvor. Ihm eröffnen sich mit einem Schlag vollkommen neue Perspektiven, Gedankengänge und Weltansichten. Es offenbaren sich ihm nun philosophische Geheimnisse, die er zuvor noch nicht mal ansatzweise für existent gehalten hätte. Außerdem kann er nun im Kopf logarithmieren und wurzelziehen, und begreift nun den Zusammenhang zwischen seinen Ernährungsgewohnheiten und den Beschwerden seiner Mitmenschen über von ihm ausgehende Geruchsbelästigungen.

Zufrieden über ihre Beute verlassen die Heroen den Dungeon.

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